Weiserfläche

SG 16 Tristeliwald

  • Höhenstufen
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Gemeinde
Pfäfers (SG)
Ort
Tristeliwald
Zentrumskoordinaten
2756800 / 1205300
Höhe
1170 m
Höhenstufe
Tannen-Buchenwälder der obermontanen Stufe
Standorttypen
18M Typischer Karbonat-Tannen-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
Naturgefahren
Steinschlag NaiS 1
Kontakt
Zusammenfassung
Einrichtungsdatum
26.07.2000
Status
aktiv
Wirkungsanalyse
14.06.2011
Massnahmen
01.07.2009: Austrichtern
01.06.2001
08.01.2001: Verjüngung mit Schlitzen
01.07.2000: Wildschadenverhütung
08.04.2000: Pflanzungen
08.01.2000: Verjüngung mit Schlitzen
Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung

Die Weiserfläche ist repräsentativ für den im Tristeliwald verbreiteten Karbonat-Ta-Bu-Wald mit der Naturgefahr Steinschlag.

Wie lassen sich die gleichförmigen Bestände überführen in solche mit besserer Strukturierung?
Wie erfolgreich ist die Pflanzung von Tannen unter den gegebenen Umständen?
Wie entwickeln sie sich bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen?
Wie entwickelt sich die Naturverjüngung?
Wie entwickelt sich die Bodenvegetation in Abhängigkeit von der Lückengrösse?

Methoden Beobachtung bei Einrichtung

Vollkluppierungen, Vergleichsbilder, ab 2024 Drohnenkartierung

Chronologie

08.01.2000: Massnahme: Verjüngung mit Schlitzen
Massnahmentypen
Verjüngung mit Schlitzen

Zielsetzung Massnahme

Einleitung der Verjüngung


Beobachtungen

In drei hangparalellen Schlitzen werden 69 fm angezeichnet. In einem ersten Durchgang werden 55 fm gefällt und aufgerüstet und mit dem Helikopter entnommen.
Anschliessend werden noch 8 Bäume mit 13 fm gefällt und liegen gelassen. Wegen ungenügender Instruktion werden diese Bäume zu stark entastet.
Total wurden 91.4 fm/ha entnommen.


Pläne/Karten/Skizzen


08.04.2000: Massnahme: Pflanzungen
Massnahmentypen
Pflanzungen

Zielsetzung Massnahme

Sicherstellung der Verjüngung mit Tanne


Beobachtungen

die drei Schlitze auf der Weiserfläche werden mit unbekannter Stückzahl ausgefplanzt


01.07.2000: Massnahme: Wildschadenverhütung
Massnahmentypen
Wildschadenverhütung

Zielsetzung Massnahme

Schutz vor Sommerverbiss durch Gämsen


Beobachtungen

chemischer Verbisschutz mit Rückenspritze


26.07.2000: Einrichtung

Gründe für und Fragestellungen

Die Weiserfläche ist repräsentativ für den im Tristeliwald verbreiteten Karbonat-Ta-Bu-Wald mit der Naturgefahr Steinschlag.

Wie lassen sich die gleichförmigen Bestände überführen in solche mit besserer Strukturierung?
Wie erfolgreich ist die Pflanzung von Tannen unter den gegebenen Umständen?
Wie entwickeln sie sich bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen?
Wie entwickelt sich die Naturverjüngung?
Wie entwickelt sich die Bodenvegetation in Abhängigkeit von der Lückengrösse?


Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung

Im „Tristeliwald“ besteht ein akuter Mangel an Verjüngung. Die Waldbewirtschaftung ist ex­trem schwierig. Der steile Hang wurde in den bisherigen Wirtschaftsplänen als „absoluter Schutz­wald“ be­zeichnet und kaum genutzt. Der obere flachere Teil wurde früher wahr­scheinlich noch be­weidet. An verschiedenen Stellen entstehen kleinere Zusammen­brüche. Einzelne alte Weiss­tannen weisen ein Alter von bis zu 300 Jahren auf. Auch nach Ereignissen wie „Vivian“ bleiben unbestockte Blössen zurück. Grundsätzlich könnten die Schatten­baum­arten Tanne und Buche auf diesen Böden durch kleinflächige Öffnungen verjüngt werden. Die Beobachtungen in den einge­zäunten Flächen bestätigen diese Erwartung. Grössere Öffnungen sind wegen der Steilheit und der Schutzfunktion nicht möglich. An extrem steilen Partien erschweren Erosion und Schneebe­wegungen das Aufkommen der jungen Bäume. Die Verbiss­belastung (vor allem Gemse) wirkt sich zusätzlich erschwerend aus, so dass an vielen kritischen Stellen überhaupt keine Verjüngung aufwächst. Der Holzschlag von 1988 zeigt nur in einge­zäunten Flächen den erwünschten Erfolg. In den vergangenen Jahren wurden auch von jagdlicher Seite grosse Anstrengungen unter­nommen – die Jagd in diesem Gelände ist aber ebenfalls sehr schwierig.

Siehe auch in der Gesamtdokumentation unter 3.Ausgangslage, den ausführlichen Teil "waldbauliche Ausgangslage und bisherige Entwicklungen" von 1970 - 97.


Methoden Beobachtung

Vollkluppierungen, Vergleichsbilder, ab 2024 Drohnenkartierung


Pläne/Karten/Skizzen


08.01.2001: Massnahme: Verjüngung mit Schlitzen
Massnahmentypen
Verjüngung mit Schlitzen

Zielsetzung Massnahme

Einleitung der Verjüngung


Beobachtungen

Die „Methode“ wird in Richtung Ochsenweidtobel fortgesetzt.
Die im Vorjahr gepflanzten Tannen weisen praktisch keine Verbissschäden auf – eine erstaunliche Feststellung im Tristeliwald.


01.06.2001: Massnahme

Zielsetzung Massnahme

Den Zugang in die Fläche erleichtern für die Schutzwaldpflege aber auch für die Bejagung!


Beobachtungen

Der Hochsitz oberhalb der Weiserfläche und ein Begehungsweg werden gebaut.


01.06.2003: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

In den ersten Jahren zeigen die Weisstannen ein erstaunlich schönes Wachstum.


05.04.2004: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Der Verbiss an den gepflanzten Weisstannen hat trotz Verbissschutz deutlich zugenommen.
Es findet eine Begehung mit den Verantwortlichen der Jagd statt (Förster A. Rupp)


01.07.2004: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Die Fläche wird kluppiert und neu markiert. (Praktikant Florian Frisch)
Die Holzentnahme durch den Eingriff im Jahre 2000 wird anhand der Stöcke ermittelt:

41 Stück – 69 fm =  68 Stück/ha – 114 fm/ha; davon bleiben liegen:

  8 Stück – 13 fm  = 13 Stück/ha –   22 fm/ha


05.04.2005: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Ein grosser Stein (ca. 1.5 – 2 m3) bricht aus den Felsbändern oberhalb der Weiserfläche und bleibt in der Weiserfläche liegen (nordwestlicher Teil der Fläche).
Einzelne Bäume werden dabei zerstört.


Störungsereignisse

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10.07.2005: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Erste Wiederholung der Vergleichsbilder: vergl. Kommentare bei den Bildern.
Die Vegetation wird dominiert durch üppige Himbeeren. Unter Schirm hat sich die Vegetation nur wenig verändert. Die Himbeervegetation entspricht mehr oder weniger der nicht direkt überschirmten Fläche (Kronenprojektion).

Auf den himbeerfreien Flächen gibt es viel Ta-Anwuchs (auch BAh, Vb) – in den Himbeeren lässt sich das kaum überprüfen.


19.12.2005: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Professor Gazoul von der ETH besucht die Fläche zusammen mit Monika Frehner


05.05.2007: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

An den gepflanzten Weisstannen muss trotz chem. Schutz Verbiss festgestellt werden. Gegen Sommerverbiss ist Wildschutz schwierig.


03.07.2007: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Begehung mit den Verantwortlichen von Gemeinde, Forst und Jagd


17.11.2008: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

Die Praktikantin Julia List macht eine Wirkungsanalyse.

An den Rändern der Öffnungen mit wenig Konkurrenzvegetation ist zahlreiche Ansamung und Anwuchs von Tanne zu finden.


Erkenntnisse

Die weitere erfolgreiche Entwicklung von Anwuchs und Aufwuchs ist aufgrund des starken Verbissdrucks bisweilen fraglich. Die kleinere Oeffnungsgrösse bietet bei ausreichenden Lichtverhältnissen weniger Konkurrenzvegetation als in der breiteren Oeffnung.


Weiteres Vorgehen

Die Weiserfläche wird weitergeführt.


01.07.2009: Massnahme: Austrichtern
Massnahmentypen
Austrichtern

Zielsetzung Massnahme

Ausschalten der Konkurrenzvegetation


Beobachtungen

Die Tannenpflanzung wird durch das Bergwaldprojekt von Freiwilligen ausgemäht.


27.09.2010: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Zweite Wiederholung der Vergleichsbilder durch Raphael Schwitter, erstmals mit digitaler Technik! Ohne spezifische Kommentare


14.06.2011: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

Wirkungsanalyse II mit Martin Bantli, Thomas Brandes, Raphael Lüchinger, Raphael Schwitter, Charlotte Sidler, Samuel Zürcher

Stabilitätsträger: die Tannen-Kronen reagieren gut auf die Freistellung - sie bilden Sekundärkronen aus

Anwuchs: die Tannen stehen unter starkem Verbissdruck, die Buchen Wildlinge sind erfreulich vital

Aufwuchs: trotz chemischem Verbissschutz stehen die Tannen unter starkem Verbissdruck, Buchen sind bis 110cm Höhe und Tannen bis auf 150cm Höhe verbissen.


Erkenntnisse

Im Jahre 2008 hat Julia List, Praktikantin, eine Wirkungsanalyse durchgeführt (vergl. Form 5 + Wirkungsanalyse auf SuisseNais vom 17.11.2008), welche im Wesentlichen auch heute noch bestätigt werden kann (auf ein neues Form 5 wird deshalb verzichtet). Zusätzliche Bemerkungen: 

  • Alle sind sich einig, dass in den Öffnungen genügend Licht vorhanden ist.

  • An aufgelichteten Stellen, insbesondere an den Rändern der Öffnungen, gibt es immer noch genügend Ansamung und Anwuchs (Fi, Ta, Bah).

  • Die Tannen an den Rändern der Öffnungen reagieren auf die Freistellung mit der Ausbildung von Sekundärkrone.

  • Die weitere erfolgreiche Entwicklung von Anwuchs und Aufwuchs ist auf Grund des starken Verbissdrucks fraglich.

  • Bei gleich bleibendem Verbissdruck wird die minimal geforderte Stammzahl nicht erreicht.


Weiteres Vorgehen

Die Weiserfläche wird weitergeführt.


01.06.2016: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Dritte Wiederholung der Vergleichsbilder

Beim Fotostandort 1 behindern 2 grössere Tannen die Übersicht.

Der Verbiss an Tannen ist immer noch sehr stark (Seitentriebe).

Ca. 2014 haben Jäger an den grösseren Tannen Schälschutz (Polynet) angebracht.


15.11.2021: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Vierte Wiederholung der Vergleichsbilder durch Christian Rüsch, ohne spezifische Kommentare


16.11.2021: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Begehung Thomas Brandes, Stefan Nigg, Samuel Zürcher, siehe auch Aktennotiz


23.04.2023: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Wiederholung Vollkluppierung durch die Praktikanten der Waldregion 3, Simon Gagstätter + Niculin Voneschen


Fotos

Kommentare

Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zur Fläche/zum Beobachtungspunkt? «16 Tristeliwald»?

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